Organologische Verfasstheit

Organologische Verfasstheit von Klarmachbarem

Da sich Klarmachbares in und mit dem Gehirn entfaltet, strukturiert es
sich analog organologisch, wie das Organ in dem es repräsentiert wird.
Die Kategorien der Neurophysiologie finden Anwendung. Klarmachbares ist
so in Schichten organisiert und strukturiert und bedarf der
Voraussetzung durch das Organ. Neue Schichten bilden sich im Gebrauch[1]
und erzeugen die organischen Voraussetzungen. So können die neuen
Schichten durch ein Klarmachbares aktiviert und dieses Klarmachbare
repräsentiert werden. Ein Klarmachbares ist also eine Schicht, eine
Menge Klarmachbares, verwoben durch die gemeinsame Repräsentation in der
Schicht. Es ist ein Plural.

Auf der Rationalen Ebene ist es analog zu den Folgerungsmengen, den
deduktiven Systemen Alfred Tarskis[2].

Und so können wir sehen wie das Arbeiten am Verständnis ein Strecken der
Nerven ist, neue Denkräume zu erschließen, durch die formierte
Ausrichtung  und Verbindung miteinander. Diese Arbeit ist unsere Arbeit.
Die Arbeit zu verstehen, wir müssen uns bemühen, ausrichten, strecken.

Der Lamarkschen Giraffe gleich strecken die Nerven so ihre Enden nach
einander aus und tasten nach Verbindungen.

So entsteht das Geflecht der Gedanken aus dem Geflecht der
Nervenverbindungen.\

"...,als die epiphylogenetische
Struktur der menschlichen Erinnerung einen psychischen und kollektiven
Individuationsprozeß einleitet, der sich im Rahmen einer allgemeinen
Organologie beschreiben läßt. Aus dieser Perspektive erscheint der
psychische Apparat als etwas, das unablässig durch technische und
technologische Apparate -und damit auch durch soziale Apparate -
rekonfiguriert wird."[3]


[1] Neuronale Plastizität

[2] fundamenta mathematicae 25,1935:S. 503-526, 26 1936 S. 283-301

[3] Bernard Stiegler, Die Logik der Sorge, S. 20, 1. Auflage, Surkamp
2008

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